Alles Schreiben kommt aus dem Autobiografischen.
Aus Nichts kann man nur Nichts schaffen - aber aus dem Leben können Geschichten geboren werden. Ich behaupte sogar, dass selbst Fantasy und Science Fiction ihre Wurzeln im Bekannten, also im Biografischen haben.
Die autobiografischen Texte, die ich über Weihnachten gelesen habe, stammen von Georges Perec. In "Geboren 1936" macht er sich - auch - Gedanken über die Form, die dieses "Autobiografische Ganze", wie er es nennt, annehmen könnte. Ein Fortsetzungsroman? Eine Sage? Ein Baum-Roman? Ein Bildungsroman?
Viele Autobiografen machen sich ähnliche Gedanken. Zu Recht. Schließlich wollen sie ihre Leser nicht langweilen.
Aber wie kann das gehen? Wonach soll man gliedern? Was ist die passende Form?
Es gibt so viele Antworten darauf, wie es Biografien gibt - und doch möchte ich hier das ein oder andere Grundsätzliche dazu sagen.
Sich durch ein Leben in seiner Gesamtheit und in allen Details durchzuarbeiten, ist oft mühsam für den Leser, der die vielen - vielleicht sogar über tausend Seiten am Ende in der Hand hält.
Und gerade wenn die Autobiografie von einem Laien und keinem geübten Schriftsteller geschrieben worden ist, wenn also der Stil nicht bahnbrechend, sondern einfach nur erzählend ist, kann eine solche Autobiografie sogar als Zumutung empfunden werden.
Also, was tun?
Machen Sie sich vor dem Schreiben Gedanken darüber, über was Sie schreiben wollen. Und dann sortieren Sie aus.
Ich weiß, dass das fast unmöglich ist. Nichts im eigenen Leben erscheint einem unwichtig - und das ist es ja auch nicht, jedenfalls nicht für einen selbst.
Und trotzdem. Überlisten Sie sich selbst und fragen Sie sich, worüber Sie als erstes schreiben wollen. Dabei sind die Worte "als erstes" wichtig.
Sie sind dann nicht gezwungen, nach wichtig und unwichtig zu unterscheiden. Alles ist gleich wichtig, aber einiges kommt eben in den Ordner für das zweite Buch.
Und jetzt machen Sie erstmal das erste.
Ein Kriterium, das Ihnen helfen kann zu entscheiden, was denn nun ins erste Buch hineinkommt und was nicht, ist das Lebensthema.
Menschen laufen mit Themen durchs Leben, die ihnen immer wieder begegnen und in denen sie sich im Laufe der Zeit zu wahren Experten entwickeln.
Solche Themen können die Suche nach Heimat sein oder die Beziehung, die man zum Vater oder zu der Mutter hat. Oder das Fernweh, das einen von Zeit zu Zeit packt und nicht mehr loslässt.
Es gibt so viele Lebensthemen - und doch werden sie selten exklusiv gelebt. Auch andere plagen sich mit diesen Themen herum, wenn auch in einem anders gelebten Leben.
Und weil diese Themen etwas Allgemeingültiges in sich tragen, faszinieren sie viele Menschen.
Diese Menschen sind Ihre potentiellen Leser. Sie wollen wissen: Wie ist der Autobiograf mit meinem Thema umgegangen?
Karl Ove Knausgard schreibt in seinem ersten autobiografischen Roman "Sterben" über die schwierige Beziehung zu seinem Vater. Im zweiten, "Lieben", geht es um Frau und Kinder und ihn in diesen Beziehungen.
Das sind Themen, die wir alle kennen und die uns alle interessieren. Und die Karl Ove Knausgard auf seine Weise lebt.
Rekapitulieren wir: Sie können also nach Lebensthemen sortieren und sich so entscheiden, über was Sie in Ihrem ersten Buch schreiben und was Sie für das zweite liegen lassen.
Die weitere Möglichkeit, einer Autobiografie eine Form zu geben, ist die Zeit. Wenn Sie sich z.B. entscheiden, nur über Ihre Kindheit zu schreiben, wird auch diese Autobiografie nicht ins Grenzenlose ausufern.
Lesen Sie dazu vielleicht "Die Asche meiner Mutter" von Frank McCourt. Es gibt viele Bücher, die sich nur mit einem Lebensabschnitt des Autobiografen beschäftigen.
Es kann auch sein, dass sich Thema und Zeit überschneiden. Dass sich ein Thema zu einer Zeit besonders deutlich zeigt - und sich so diese beiden Kriterien, die der Autobiografie Form geben können, ergänzen.
Im Grunde ist es egal, ob Sie es nun mit der Zeit oder dem Thema halten.
Sobald Sie aber Ihre Entscheidung getroffen haben und wissen worüber Sie schreiben, können alle weiteren Entscheidungen, die Sie treffen (wie z.B. die Perspektive oder die zeitlichen Ebenen), Ihre erste Entscheidung unterstützen und Ihr Buch so zu einem großen Ganzen machen.
Und dieses große Ganze ist der wichtigste Schritt zu einer Autobiografie, die die Leser fesseln kann.
Aus Nichts kann man nur Nichts schaffen - aber aus dem Leben können Geschichten geboren werden. Ich behaupte sogar, dass selbst Fantasy und Science Fiction ihre Wurzeln im Bekannten, also im Biografischen haben.
Die autobiografischen Texte, die ich über Weihnachten gelesen habe, stammen von Georges Perec. In "Geboren 1936" macht er sich - auch - Gedanken über die Form, die dieses "Autobiografische Ganze", wie er es nennt, annehmen könnte. Ein Fortsetzungsroman? Eine Sage? Ein Baum-Roman? Ein Bildungsroman?
Viele Autobiografen machen sich ähnliche Gedanken. Zu Recht. Schließlich wollen sie ihre Leser nicht langweilen.
Aber wie kann das gehen? Wonach soll man gliedern? Was ist die passende Form?
Es gibt so viele Antworten darauf, wie es Biografien gibt - und doch möchte ich hier das ein oder andere Grundsätzliche dazu sagen.
Sich durch ein Leben in seiner Gesamtheit und in allen Details durchzuarbeiten, ist oft mühsam für den Leser, der die vielen - vielleicht sogar über tausend Seiten am Ende in der Hand hält.
Und gerade wenn die Autobiografie von einem Laien und keinem geübten Schriftsteller geschrieben worden ist, wenn also der Stil nicht bahnbrechend, sondern einfach nur erzählend ist, kann eine solche Autobiografie sogar als Zumutung empfunden werden.
Also, was tun?
Machen Sie sich vor dem Schreiben Gedanken darüber, über was Sie schreiben wollen. Und dann sortieren Sie aus.
Ich weiß, dass das fast unmöglich ist. Nichts im eigenen Leben erscheint einem unwichtig - und das ist es ja auch nicht, jedenfalls nicht für einen selbst.
Und trotzdem. Überlisten Sie sich selbst und fragen Sie sich, worüber Sie als erstes schreiben wollen. Dabei sind die Worte "als erstes" wichtig.
Sie sind dann nicht gezwungen, nach wichtig und unwichtig zu unterscheiden. Alles ist gleich wichtig, aber einiges kommt eben in den Ordner für das zweite Buch.
Und jetzt machen Sie erstmal das erste.
Ein Kriterium, das Ihnen helfen kann zu entscheiden, was denn nun ins erste Buch hineinkommt und was nicht, ist das Lebensthema.
Menschen laufen mit Themen durchs Leben, die ihnen immer wieder begegnen und in denen sie sich im Laufe der Zeit zu wahren Experten entwickeln.
Solche Themen können die Suche nach Heimat sein oder die Beziehung, die man zum Vater oder zu der Mutter hat. Oder das Fernweh, das einen von Zeit zu Zeit packt und nicht mehr loslässt.
Es gibt so viele Lebensthemen - und doch werden sie selten exklusiv gelebt. Auch andere plagen sich mit diesen Themen herum, wenn auch in einem anders gelebten Leben.
Und weil diese Themen etwas Allgemeingültiges in sich tragen, faszinieren sie viele Menschen.
Diese Menschen sind Ihre potentiellen Leser. Sie wollen wissen: Wie ist der Autobiograf mit meinem Thema umgegangen?
Karl Ove Knausgard schreibt in seinem ersten autobiografischen Roman "Sterben" über die schwierige Beziehung zu seinem Vater. Im zweiten, "Lieben", geht es um Frau und Kinder und ihn in diesen Beziehungen.
Das sind Themen, die wir alle kennen und die uns alle interessieren. Und die Karl Ove Knausgard auf seine Weise lebt.
Rekapitulieren wir: Sie können also nach Lebensthemen sortieren und sich so entscheiden, über was Sie in Ihrem ersten Buch schreiben und was Sie für das zweite liegen lassen.
Die weitere Möglichkeit, einer Autobiografie eine Form zu geben, ist die Zeit. Wenn Sie sich z.B. entscheiden, nur über Ihre Kindheit zu schreiben, wird auch diese Autobiografie nicht ins Grenzenlose ausufern.
Lesen Sie dazu vielleicht "Die Asche meiner Mutter" von Frank McCourt. Es gibt viele Bücher, die sich nur mit einem Lebensabschnitt des Autobiografen beschäftigen.
Es kann auch sein, dass sich Thema und Zeit überschneiden. Dass sich ein Thema zu einer Zeit besonders deutlich zeigt - und sich so diese beiden Kriterien, die der Autobiografie Form geben können, ergänzen.
Im Grunde ist es egal, ob Sie es nun mit der Zeit oder dem Thema halten.
Sobald Sie aber Ihre Entscheidung getroffen haben und wissen worüber Sie schreiben, können alle weiteren Entscheidungen, die Sie treffen (wie z.B. die Perspektive oder die zeitlichen Ebenen), Ihre erste Entscheidung unterstützen und Ihr Buch so zu einem großen Ganzen machen.
Und dieses große Ganze ist der wichtigste Schritt zu einer Autobiografie, die die Leser fesseln kann.